Arbeit mit mir in einer 1:1 Sitzung – Telefonisch oder im Videocall

Du möchtest an einem persönlichen Anliegen arbeiten, Fragen klären oder deine Ziele weiterverfolgen? Ich lade dich ein, in einer vertrauensvollen und geschützten Atmosphäre gemeinsam mit mir in einer 1:1 Sitzung daran zu arbeiten.

In unseren Gesprächen, die sowohl telefonisch als auch im Videocall stattfinden können, widmen wir uns deinem individuellen Thema. Ob es um aktuelle Herausforderungen, persönliche Blockaden oder langfristige Ziele geht – wir finden gemeinsam die passende Herangehensweise, um Klarheit zu gewinnen und Lösungen zu entwickeln.

Jede Sitzung ist darauf ausgerichtet, dir zu helfen, deine eigenen Stärken zu erkennen und die nächsten Schritte in deinem Leben bewusst und zielgerichtet zu gehen.

Wenn du bereit bist, dein Anliegen anzugehen und einen klaren, unterstützenden Raum für deine Entwicklung zu schaffen, melde dich gerne bei mir. Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten.

Ich biete 30  oder 60 Minuten an – kann gerne auch in Doppeleinheiten gebucht werden

Meine Plätze sind derzeit limitiert – schreib mir gerne auf WhatsApp  oder Telegram +4367761732818

und ich melde mich umgehend – herzliche Grüße Karin 

Das ewige Drama

Das Dramadreieck ist ein Modell aus der Transaktionsanalyse, das beschreibt, wie Menschen unbewusst in festgelegte, konfliktreiche Rollenmuster geraten, die zu Spannungen, Missverständnissen und emotionaler Abhängigkeit führen können. Diese Rollen sind:

  1. Der Retter (Helfer)
  2. Das Opfer (Opferrolle)
  3. Der Verfolger (Aggressor oder Kritiker)

In einem Familiensystem oder in einer Partnerschaft entstehen oft solche Dynamiken, die sich im Laufe der Zeit verfestigen und die Beziehungen negativ beeinflussen. Die Beteiligten wechseln möglicherweise zwischen diesen Rollen hin und her, wodurch ein Teufelskreis emotionaler Abhängigkeit und schädlicher Verhaltensmuster entsteht.

Das Drama in der Familie

In einem Familiensystem kann das Dramadreieck besonders ausgeprägt sein, weil die Mitglieder oft schon von klein auf in bestimmte Rollen gedrängt werden, die sie über Jahre hinweg einnehmen. Diese Rollen werden durch unausgesprochene Erwartungen, Glaubenssätze und unbewusste Muster verstärkt, die aus der Kindheit stammen. Das Familiendrama kann sich auf verschiedene Arten manifestieren:

  1. Das Opfer: Ein Familienmitglied, oft ein Kind, fühlt sich in der Familie hilflos, missverstanden oder überfordert. Es bekommt das Gefühl, dass die Welt gegen es ist oder dass es nicht genug Liebe und Unterstützung bekommt. In der Familie kann das Kind in eine passive Opferrolle gedrängt werden, sei es durch emotionale Vernachlässigung oder Überforderung durch Eltern, die zu wenig Raum für die eigenen Bedürfnisse schaffen.

    Beispiel: Ein Kind fühlt sich von den Eltern nicht gehört, wenn es um seine Wünsche oder Ängste geht. Es erlebt sich als „Opfer“ der Umstände, und entwickelt das Gefühl, dass es niemanden gibt, der für seine Bedürfnisse da ist.

  2. Der Verfolger: Ein Elternteil oder ein älteres Familienmitglied übernimmt möglicherweise die Rolle des Verfolgers. Dies kann auf aggressive, kontrollierende oder kritisierende Verhaltensweisen hinweisen. Der Verfolger fordert von dem „Opfer“ ständige Leistung oder Anpassung und reagiert auf die Unzufriedenheit des Opfers mit Kritik oder Strafen.

    Beispiel: Ein Elternteil, der ständig das Verhalten seines Kindes kritisiert oder die Erwartungen an das Kind übermäßig hochsetzt, lässt das Kind in seiner Wahrnehmung glauben, es sei nie „gut genug“.

  3. Der Retter: Ein anderes Familienmitglied, möglicherweise ein Geschwister oder ein Elternteil, übernimmt die Rolle des Retters, indem es das „Opfer“ vor dem Verfolger schützt oder seine Bedürfnisse über die eigenen stellt. Der Retter glaubt, dass es seine Aufgabe ist, das „Opfer“ zu retten oder zu trösten.

    Beispiel: Ein älteres Geschwisterkind übernimmt Verantwortung für das jüngere Kind, das sich von den Eltern nicht gesehen fühlt. Es übernimmt eine beschützende Rolle, wobei es seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ignoriert, um das jüngere Kind „zu retten“.

Dramadreieck in der Familie und emotionale Abhängigkeit

Das Familiendrama kann zu emotionaler Abhängigkeit führen, indem Familienmitglieder lernen, sich in diesen Rollen zu verstecken oder ihre Bedürfnisse nicht zu äußern.

Emotional abhängig wird jemand in der Opferrolle, wenn er oder sie das Gefühl entwickelt, dass es keine Möglichkeit gibt, die Umstände zu ändern, und dass das Leben ohne die Hilfe der anderen nicht zu bewältigen ist. Diese Rolle kann das Selbstwertgefühl untergraben und das Gefühl verstärken, von anderen abhängig zu sein, um sich sicher und wertvoll zu fühlen.

Der Retter wird emotional abhängig, weil er glaubt, dass er seine eigene Bedeutung und seinen Wert nur durch das Helfen oder Retten anderer Menschen aufrechterhalten kann. Er stellt die Bedürfnisse der anderen über seine eigenen, was ihn letztlich erschöpft und in einer schädlichen Dynamik hält, die ihm nicht wirklich gut tut.

Der Verfolger, der vielleicht oft Wut, Kontrolle oder Kritik ausübt, kann auch emotional abhängig werden, indem er glaubt, dass er nur durch seine Kontrolle und Dominanz Anerkennung und Macht in der Familie erhält. Diese Dynamik führt oft zu einer Eskalation von Konflikten, in denen keiner wirklich gehört wird und emotionale Bedürfnisse unerfüllt bleiben.

Das Drama in der Partnerschaft

In einer Partnerschaft können sich dieselben Rollen aus dem Familiensystem wiederholen, was häufig zu toxischen Dynamiken führt, die langfristig emotionale Abhängigkeit erzeugen.

  1. Das Opfer in der Partnerschaft: Ein Partner fühlt sich überfordert, ungeliebt oder missverstanden. Dieser Partner übernimmt die Rolle des „Opfers“, indem er sich hilflos oder minderwertig fühlt, weil der andere Partner seine Bedürfnisse nicht wahrnimmt oder erfüllt. Oft wird diese Rolle auch übernommen, um vom Partner Mitleid und Aufmerksamkeit zu erhalten.

    Beispiel: Eine Person fühlt sich von ihrem Partner im Stich gelassen und klagt ständig über das Verhalten des anderen. Sie nimmt die Haltung ein, dass sie nichts tun kann, um die Situation zu ändern, und dass sie emotional „hilflos“ ist.

  2. Der Verfolger in der Partnerschaft: Der andere Partner übernimmt die Rolle des „Verfolgers“, indem er entweder passiv-aggressiv oder direkt kritisiert, kontrolliert oder Vorwürfe macht. Er kritisiert den Partner, gibt ihm das Gefühl, nicht gut genug zu sein, oder übernimmt die Verantwortung für die Problemlösung, ohne auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen.

    Beispiel: Der Partner, der sich in der Beziehung dominant verhält, könnte ständig kritisieren oder Erwartungen an den anderen stellen, die nicht erfüllt werden können. Dies verstärkt das Gefühl, in der Beziehung „nicht genug zu sein“.

  3. Der Retter in der Partnerschaft: Der dritte Partner im Dreieck ist der Retter, der glaubt, er müsse den anderen retten oder seine Bedürfnisse erfüllen. Der Retter stellt die Bedürfnisse des anderen über die eigenen, was häufig zu einem Ungleichgewicht in der Beziehung führt.

    Beispiel: Ein Partner übernimmt die Rolle des „Retters“, indem er ständig dem anderen zu Hilfe kommt, ihm unter die Arme greift und die Verantwortung für das Wohl des anderen übernimmt. Dabei werden eigene Bedürfnisse und Wünsche oft ignoriert.

Wie das Dramadreieck zur emotionalen Abhängigkeit führt

In beiden Szenarien – Familie und Partnerschaft – sorgt das Dramadreieck dafür, dass die Beteiligten ihre eigenen Bedürfnisse oft unterdrücken oder nicht wahrnehmen. Das kann zu einer emotionalen Abhängigkeit führen, weil:

  • Das Opfer glaubt, es sei nicht in der Lage, sich selbst zu helfen oder seine Bedürfnisse zu erfüllen. Es fühlt sich hilflos und glaubt, nur durch die Hilfe anderer (Retter) oder das Einlenken des Verfolgers Anerkennung und Sicherheit zu finden.

  • Der Verfolger glaubt, dass seine Wertigkeit durch Kontrolle oder Kritik aufrechterhalten wird, wodurch er sich von anderen abhängig macht, um die Beziehung „in den Griff zu bekommen“.

  • Der Retter glaubt, dass seine Existenz nur durch das Helfen oder Retten anderer einen Sinn hat, wodurch er in einer abhängigen Rolle bleibt und seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse vernachlässigt.

Wie man das Dramadreieck verlassen kann

  1. Bewusstwerdung der Rollen: Der erste Schritt besteht darin, die Dynamik im Dramadreieck zu erkennen. Wer ist in der Beziehung das „Opfer“, der „Retter“ oder der „Verfolger“? Wie haben sich diese Rollen im Laufe der Zeit entwickelt?

  2. Gesunde Kommunikation und Grenzen: Wenn jeder Partner oder jedes Familienmitglied in der Lage ist, seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar zu kommunizieren und gesunde Grenzen zu setzen, können diese Rollen aufgebrochen werden. Anstatt sich gegenseitig in festgelegte Rollen zu drängen, lernen die Beteiligten, Verantwortung für ihr eigenes Verhalten und ihre Bedürfnisse zu übernehmen.

  3. Verantwortung für die eigenen Emotionen: Es ist wichtig, dass jeder Einzelne Verantwortung für seine eigenen emotionalen Reaktionen übernimmt und die Vorstellung aufgibt, dass der andere für das eigene Wohlbefinden verantwortlich ist.

Indem man diese dynamischen, oft unbewussten Muster erkennt und auflöst, kann man aus dem Dramadreieck ausbrechen und Beziehungen auf gesunde, gleichwertige und unterstützende Weise gestalten.

Emotionale Abhängigkeit

1. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit

Emotional abhängige Menschen haben häufig tief verwurzelte Bedürfnisse nach Nähe, Sicherheit und Zugehörigkeit, die in ihrer Kindheit nicht vollständig gestillt wurden. In einer Familie kann dies passieren, wenn Elternteile emotional nicht erreichbar sind, ihre Kinder übermäßig kontrollieren oder umgekehrt zu wenig präsent sind. Solche Erfahrungen hinterlassen das Gefühl, nicht wirklich geliebt oder anerkannt zu sein, und können den Glauben an die eigene Wertigkeit beeinflussen.

Beispiel aus dem Familiensystem: Angenommen, ein Kind wächst in einem Haushalt auf, in dem der Vater emotional zurückhaltend ist und die Mutter übermäßig kontrolliert. Die Bedürfnisse des Kindes nach freier Entfaltung und Bestätigung seiner eigenen Identität werden nicht gesehen. Stattdessen lernt das Kind, dass es Liebe und Zuwendung nur dann erhält, wenn es den Erwartungen der Eltern entspricht – durch Leistung oder Anpassung.

2. Das Entstehen von Kontrollbedürfnissen

In einem solchen Umfeld entwickeln Kinder oft das Gefühl, dass sie ihre Bindungen nur durch Kontrolle und Anpassung aufrechterhalten können. Später in Beziehungen zeigen sich diese Muster: Man wird übermäßig abhängig von der Anerkennung des Partners oder der Bestätigung seiner Handlungen. Ein Gefühl von „Ich bin nur wertvoll, wenn ich so bin, wie du mich haben willst“ entsteht.

Beispiel: Ein Kind, das in der Familie wenig Rückhalt erfährt, könnte beginnen, sich anzupassen, um Zuneigung zu bekommen. In einer Partnerschaft könnte dieses Verhalten fortgesetzt werden, indem man sich in einer Weise verhält, die den Erwartungen des Partners entspricht – auch wenn das persönliche Bedürfnisse vernachlässigt.

3. Der Teufelskreis der Unsicherheit

Der emotional abhängige Mensch fühlt sich oft unsicher und übermäßig ängstlich, die Bindung zu verlieren. Diese Angst führt zu einem übermäßigen Drang nach Nähe und Kontrolle, was in der Partnerschaft oder zwischenmenschlichen Beziehungen zu Konflikten und Spannungen führen kann. Die ständige Suche nach Bestätigung verstärkt die Unsicherheit, weil das Verlangen nach einer stabilen, sicheren Bindung nie vollständig gestillt wird.

Beispiel: Das Kind, das in seiner Familie nicht die emotionale Sicherheit erlebt hat, entwickelt später in Beziehungen das Bedürfnis, immer wieder Bestätigung zu erhalten – durch übermäßigen Kontakt, Anfragen oder die Sorge, vom Partner verlassen zu werden. In vielen Fällen wird der Partner mit dieser ständigen Anforderung nach Nähe überfordert, was zu einem Rückzug oder Konflikten führt. Die Ungewissheit wird durch diese Dynamik verstärkt, was den Kreislauf weiter antreibt.

4. Reaktanz: Das Wechselseitige Aufeinander-Angewiesensein

In emotional abhängigen Beziehungen entstehen häufig wechselseitige, oft unausgesprochene Verabredungen. Der eine Partner hat das Bedürfnis, sich zu beweisen, gebraucht zu werden oder sich anzupassen, während der andere vielleicht unbewusst die Rolle des „Retters“ oder „Beschützers“ übernimmt. Dies kann auch in Familienbeziehungen vorkommen, wenn ein Elternteil die Verantwortung für das emotionale Wohl des Kindes übernimmt und das Kind nie lernt, eigene Bedürfnisse auf gesunde Weise zu formulieren.

Beispiel: In einem Familiensystem, in dem ein Elternteil seine Rolle als „Helfer“ oder „Beschützer“ in den Mittelpunkt stellt, kann sich das Kind in eine passive, abhängige Rolle begeben, weil es die Verantwortung für sein eigenes Wohl nicht vollständig übernehmen darf. Diese Dynamik überträgt sich oft in Partnerschaften, in denen der abhängige Partner den anderen Partner unbewusst in die Rolle des Retters drängt.

5. Die Rolle des Verlassenwerdens

Ein häufiges emotionales Thema in abhängigen Bindungen ist die Angst vor dem Verlassenwerden, die auf tiefe Ängste aus der Kindheit zurückzuführen ist. Diese Ängste können sich in ständigen Eifersuchtsgefühlen, Verlassenheitsängsten oder übermäßigen Bemühungen um Nähe zeigen. Der Versuch, Nähe zu erzwingen, verstärkt jedoch oft den Rückzug des anderen, was zu einem sich selbst verstärkenden Teufelskreis führt.

Beispiel: Ein Kind, das in der Familie gelernt hat, dass emotionale Nähe nicht zuverlässig ist (z. B. wenn ein Elternteil oft abwesend ist), entwickelt das Gefühl, dass es nie wirklich geliebt wird. In einer späteren Beziehung fühlt sich dieses Kind immer wieder bedroht durch die Möglichkeit, verlassen zu werden, was zu übermäßiger Klammerei führt – eine Strategie, die jedoch meist das Gegenteil bewirkt und den Partner eher in den Rückzug drängt.

6. Der Versuch der Heilung durch die Beziehung

Oft suchen Menschen mit emotionaler Abhängigkeit in einer Beziehung nach der Heilung ihrer Kindheitswunden, was jedoch problematisch ist. Anstatt eine Beziehung als einen Raum für Wachstum und Austausch zu sehen, wird sie als „Heilmittel“ für das Gefühl von Unzulänglichkeit oder Verletzlichkeit genutzt. Der Partner wird so zur „Erfüllung“ der Bedürfnisse, die in der Kindheit nicht gestillt wurden.

Beispiel: In einem Familiensystem, in dem das Kind nie das Gefühl hatte, gesehen oder geliebt zu werden, kann es in einer Partnerschaft unbewusst versuchen, diese Lücke zu füllen. Der Partner wird in die Rolle desjenigen gedrängt, der das unerfüllte Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung aus der Kindheit ersetzt. Dies führt oft zu einer enormen Belastung der Beziehung.

Der Weg aus dem Kreislauf

Der Weg aus der emotionalen Abhängigkeit beginnt mit der Bewusstmachung dieser alten Muster und der Erkenntnis, dass die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse nicht vollständig von einer anderen Person abhängt. Es geht darum, die eigenen Ängste, Unsicherheiten und Glaubenssätze zu erkennen, die aus der Kindheit stammen, und sich schrittweise davon zu befreien.